Fünf Jahre mit Wirkung: Deutsche Telekom und afb social & green IT feiern Jubiläum ihrer Zusammenarbeit
Seit mehr als fünf Jahren verbindet die Deutsche Telekom und das gemeinnützige IT-Unternehmen AfB social & green IT eine Zusammenarbeit, in deren Mittelpunkt soziale Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit steht. Zusammen haben sie nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch Inklusion vorangetrieben. Seit November 2019 hat die Telekom mehr als 106.000 IT- und Mobilgeräte an AfB übergeben, von denen der Refurbisher 93 % wiedervermarkten konnte – eine CO2 -Ersparnis von beeindruckenden 13.000 Tonnen. Dem Inklusionsunternehmen AfB ist es dadurch möglich, Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen.
Im Interview treffen Melanie Kubin-Hardewig, Vice President Group Corporate Responsibility bei der Deutschen Telekom, Ines Seiler, Service and Operations Managerin für Rollback und Wiedervermarktung bei der Deutschen Telekom IT, dem internen IT-Dienstleister der Deutschen Telekom und Daniel Büchle, CEO von AfB, aufeinander. Sie sprechen unter anderem über die geteilte Vision einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, KPIs ihrer Zusammenarbeit und welche Kriterien zu einer hohen Weitervermarktungsquote für gebrauchte IT-Geräte beitragen.
IT-Refurbishing und damit auch die Weitervermarktung von im eigenen Betrieb nicht mehr benötigten IT-Geräten ist sicher gerade bei Großunternehmen ein wichtiger Baustein in der Nachhaltigkeitsstrategie. Welchen Nachhaltigkeitsansatz verfolgt die Telekom generell?
M.K.-H.: Die Telekom hat sich klare Ziele für Klimaschutz und Kreislauffähigkeit gesetzt: Bis Ende 2025 wird der Konzern die Emissionen aus dem eigenen Betrieb fast komplett reduzieren und nur einen minimalen Rest über hochwertige CO2-Bindungsprojekte ausgleichen. Bis 2040 steht die Klimaneutralität von der Produktion bis zum Endkunden an. Hier haben wir ein genau definiertes Ziel: Die Emissionen aus der Wertschöpfungskette sollen um 90 % absolut reduziert und Netto-Null-Emissionen erreicht werden. In diesem Rahmen strebt der Konzern bis 2030 eine nahezu vollständige Kreislauffähigkeit von Technologien und Produkten an. Das umfasst beispielsweise auch Endgeräte für Kundinnen und Kunden.
D.B.: Es freut uns, dass wir die Nachhaltigkeitsstrategie eines DAX-Konzerns wie der Telekom durch unsere Zusammenarbeit unterstützen und transparente KPIs zu dieser Zusammenarbeit liefern dürfen.
Eine wichtige Dimension der Nachhaltigkeit ist der soziale Gesichtspunkt. AfB geht hier als Inklusionsunternehmen voran. Wie ist hier der Ansatz der Telekom?
M.K.-H.: Für uns ist die Förderung von Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Teilhabe ein zentraler Handlungsschwerpunkt im Bereich Soziales. Inklusion und Vielfalt sind ein weiterer wesentlicher Aspekt unseres Engagements. Dies umfasst sowohl Aktivitäten innerhalb als auch außerhalb der Konzerngrenzen. Wir setzen uns für faire und gleichwertige Arbeitsbedingungen ein und fördern darüber hinaus eine digitale Gesellschaft, die auf demokratischen Grundwerten beruht und an der alle Menschen sicher, kompetent und souverän teilhaben können. Das Unternehmensmodell von AfB hat uns daher von Anfang an überzeugt, da es marktorientiertes Wirtschaften und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben vereint.
D.B.: Für uns ist die Telekom ein perfektes Match: Das Unternehmen zeigt eine deutliche soziale Haltung, beispielsweise für demokratische Grundwerte und gegen Hass im Netz. Die Telekom macht sich für ein Internet stark, in dem alle die Chancen der digitalen Welt nutzen können. Das ist beeindruckend und deckt sich mit unserem Engagement für sozial gerechtes Wirtschaften.
Wie genau funktioniert die Zusammenarbeit des gemeinnützigen Refurbishers mit dem DAX-Konzern?
D.B.: Die Idee des Zweitmarktes funktioniert mit der Telekom bestens, da wir hier sehr gut erhaltene gepflegte Geräte bekommen. In erster Linie sind dies PCs, Notebooks, Monitore und andere Hardware, die wir abholen und aufbereiten. Wir sind sehr glücklich über die hohe Re-Use-Quote der Telekom-Geräte. 93 Prozent können wir wieder vermarkten, nur 7 Prozent gehen ins Recycling. Das entspricht unserem Ziel der Abfallvermeidung. Daher investieren wir auch sehr stark in die Wiederaufbereitung und verwenden Geräte, die nicht mehr vermarktbar sind, als Ersatzteilspender. Auch das reduziert die Menge an Elektroschrott und schont dadurch den Ressourcenverbrauch.
Insgesamt ist die Quote an vermarktbaren Gebrauchtgeräten bereits sehr gut, sie wäre aber noch steigerungsfähig. Das liegt jedoch nicht an der Telekom oder anderen Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, sondern an einzelnen Herstellern. So gibt es bestimmte Sperren – beispielsweise in hochwertigen Smartphones – sodass diese nicht wiederaufbereitet werden können.
I.S.: Die hohe Wiederverwendungsquote wird erreicht, weil wir darauf achten, dass unsere Mitarbeitenden pfleglich mit den Geräten umgehen, zum Beispiel indem sie keine Aufkleber verwenden und einen bewussten Umgang mit dem Energieverbrauch der Endgeräte pflegen. In verschiedenen Formaten geben wir solche Tipps und Tricks an unsere Mitarbeitenden weiter.
Was war ausschlaggebend für die Entscheidung für AfB als IT-Dienstleister?
M.K.H.: Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind seit über zwei Jahrzehnten Bestandteile unseres unternehmerischen Handelns. Das klare Commitment von AfB passt zu unseren Zielen, denn bei AfB gehen Grün und Sozial Hand in Hand.
I.S.: Dazu kommen die hochprofessionelle Abwicklung und eine hohe Flexibilität. AfB ist absolut zuverlässig und hält alle Servicelevel ein. Wir sind immer im Gespräch miteinander und gehen Herausforderungen gemeinsam an. Über die Jahre hat sich so eine sehr erfolgreiche, gute Zusammenarbeit entwickelt.
D.B.: Das Thema Professionalität ist ein interessanter Punkt. Denn oft werden die Attribute sozial und nachhaltig immer noch nicht mit professioneller Dienstleistung verbunden. Referenzen anspruchsvoller Partner, die sehr viel Wert auf Qualität und Service legen, sind daher besonders wichtig für uns. Wir suchen auch gezielt den Kontakt zu IT-Experten bei unseren Partnern, um unsere Workflows weiter zu optimieren. Interessierte laden wir immer gerne ein, uns zu besuchen, um sich direkt vor Ort von unseren zertifizierten Prozessen zu überzeugen.
Herr Büchle, Inwiefern liefert AfB auch nützliche Daten für die Nachhaltigkeitsziele Ihrer Partner?
D.B.: Wie für alle Unternehmen, die uns Hardware abgeben, erstellen wir auch für die Telekom eine jährliche Wirkungsanalyse. Daraus ist ersichtlich, wie viele Geräte welchen Typs uns übergeben wurden und wie viele davon wiedervermarktet werden konnten bzw. wie viele recycelt wurden. Hier weisen wir detailliert aus, welchen ökologischen und sozialen Impact unsere Zusammenarbeit hat. In den fünf Jahren haben wir mit den Geräten der Telekom beachtliche Ergebnisse erzielt. So konnten durch Remarketing und Recycling im Vergleich zur Neuproduktion vergleichbarer Geräte 13.000 Tonnen CO2-äq, 89 Mio. Liter Wasser und 7.000 Tonnen Rohstoffe in Eisenäquivalenten eingespart beziehungsweise vermieden werden. Durch Wiedervermarktung und Recycling wurden in diesem Zeitraum allein 193.551 kg Metalle, 46.849 kg Nicht-Metalle und 92.154 kg Kunststoffe eingespart.
I.S.: In den letzten fünf Jahren haben wir stets gemeinsam unsere Prozesse optimiert, wobei sich AfB stets flexibel an unsere Anforderungen angepasst hat.
M.K.-H.: Die transparente Informationslage, die aufzeigt, welche Auswirkungen in welcher Dimension der Nachhaltigkeit erzielt werden, ist für uns äußerst wertvoll.
D.B.: Dieses Feedback ist ein wichtiges Thema für uns, da wir uns hier auch von Mitbewerbern abheben. Wir investieren sehr viel in diese Studien, um KPIs wie Toxizität etc. zu ermitteln und sie permanent up-to-date zu halten. So sind wir auch auf die kommenden CSRD-Reports vorbereitet. Gern stellen wir uns zudem den Anforderungen unserer Partner, die beispielsweise Details zu Kunststoffeinsparungen wissen wollen. Ein direkter Austausch mit den Experten der Telekom ist in jedem Fall sehr hilfreich für uns und wir freuen uns, dass sich das im Laufe der Jahre so etabliert hat.
Was ist künftig geplant im Rahmen der Zusammenarbeit?
I.S.: Wir haben noch einiges vor, bei dem uns AfB tatkräftig unterstützen kann und setzen darauf, dass wir weiter so gut zusammenarbeiten. Darauf freuen wir uns!
D.B.: Natürlich gehört auch eine kontinuierliche Verbesserung von Prozessen zur Zusammenarbeit. Beispielsweise planen wir eine gemeinsame API-Schnittstelle mit der Telekom. Damit können wir sicherstellen, dass der Datenfluss noch besser funktioniert.
Wir sind sehr glücklich über diese langjährige, ausgesprochen angenehme Zusammenarbeit, die wir gerne künftig weiter ausbauen möchten. Das liegt natürlich auch an dem sympathischen Team, mit dem es in jeder Hinsicht Spaß macht, zusammenzuarbeiten. Gemeinsam mit der Telekom wollen wir auch andere inspirieren, ihren sozialen und nachhaltigen Impact zu verbessern – und zugleich wirtschaftlich erfolgreich zu agieren.


